Dömitzer Elbebrücke

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Die erste Straßenbrücke bei Dömitz über die Elbe wurde in der Zeit von 1934 bis 1936 gebaut. Sie war ein kleiner Bestandteil des damals durchgeführten umfangreichen Ausbaus der Verkehrswege in Deutschland. Der Grund für den Bau war die Notwendigkeit einer Verbindung der im Westen Deutschlands liegenden Industriegebiete und den Ostseehäfen sowie der Verbindung nach Skandinavien. Der Landtransport wurde bis dahin über Hamburg abgewickelt. Der Verlauf der neuen Straße aus den westlichen Industriegebieten über Dannenberg, Dömitz und Ludwigslust nach Schwerin und Rostock ist identisch mit der historischen Heerstraße, die 1813 von den gegen die Franzosen kämpfenden Truppen benutzt wurde.

Geplant war die Dömitzer Straßenbrücke nicht nur für die Bewältigung des zunehmenden Gütertransportes, sondern sie sollte gleichzeitig eine Verbindung für den Fremdenverkehr aus Niedersachsen und Mitteldeutschland nach Mecklenburg und insbesondere zu den Ostseebädern sein. Neben diesen Aufgaben in Friedenszeiten hatte die Straße und besonders die Brücke natürlich auch eine große strategische Bedeutung im Kriegsfall. Die Bedeutung wurde dadurch noch erhöht, dass die Straße ein Verbindungsweg zwischen der Autobahn Frankfurt – Hannover – Hamburg und der damals schon geplanten Autobahn Berlin – Hamburg war.

Binnendüne Klein Schmölen
Hier treffen zwei gegensätzliche und vielfältige Lebensräume aufeinander: Die Feuchtwiesen der Löcknitzniederung und die trockene Sanddüne.

Schon von Weitem zieht diese riesige Binnendüne den Blick auf sich. Sie erhebt sich mehr als 30 Meter über das Niveau der Talaue und erreicht eine Länge von rund 2 Kilometern und 600 Metern Breite. Auf ihrem höchsten Punkt, der 42 Meter über NN liegt, wird der Besucher mit einem herrlichen Ausblick auf die Löcknitzniederung, die Weiten der Lenzener Wische und die jenseits der Elbe gelegenen niedersächsischen Gebiete empfangen.

Sowohl die Einflüsse des kontinentalen als auch des maritimen Klimas werden hier UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe Mecklenburg-Vorpommern wirksam. Diese klimatische Besonderheit und sehr unterschiedliche Bodenverhältnisse bilden die Voraussetzung für eine faszinierende und überaus vielfältige Pflanzenwelt und dadurch den großen Reichtum an zum Teil seltenen und geschützten Insekten- und Vogelarten.

Die Straßenbrücke bei Dömitz war seinerzeit eine der längsten Straßenbrücken in Deutschland. Das längste freitragende Stück der Brücke, es liegt über der Schifffahrtsöffnung, hat eine Spannweite von 153,80 Metern. Die Brücke befand sich etwa 800 Meter westlich des Stadtzentrums und 1500 Meter stromabwärts von der Eisenbahnbrücke. Die Brücke hatte eine Gesamtlänge von 960 Metern. Die Höhe der Fahrbahn über den Elbufern betrug 12 Meter, das sind 8,50 Meter über den Höchstwasserstand des Hochwassers von 1888. Sie lag zwei Meter höher als die Eisenbahnbrücke. Von den 9 Metern Gesamtbreite entfielen 6,30 Meter auf die Fahrbahn und der Rest teilte sich in Fuß-und Radweg.

Die Fahrbahndecke bestand aus Eisenbetonplatten mit einem Steinpflaster darüber. Die gesamte Brücke ruhte auf 19 Pfeilern und hatte somit 20 Öffnungen. 5 dieser 19 Pfeiler lagen im Strombett. Die anderen Pfeiler standen auf den Elbufern, und zwar einer auf der mecklenburgischen Seite und 13 auf der hannoverschen Seite. Die gesamte Brücke hatte nur einen, aber dafür sehr großen Bogen. Dieser Bogen lag über dem 153 m langen Teil der Brücke, der die Schifffahrtsöffnung überspannte.

Sowohl die Einflüsse des kontinentalen als auch des maritimen Klimas werden hier UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe Mecklenburg-Vorpommern wirksam. Diese klimatische Besonderheit und sehr unterschiedliche Bodenverhältnisse bilden die Voraussetzung für eine faszinierende und überaus vielfältige Pflanzenwelt und dadurch den großen Reichtum an z.T. seltenen und geschützten Insekten- und Vogelarten.

Der Bau des ganzen eisernen Überbaus der Brücke ging gleichzeitig an mehreren Stellen vonstatten. Schwierig war die Montage des Überbaus über die Hauptöffnung, da hier eine Breite von 65 Metern für den Schiffsverkehr freigehalten werden musste. Der Bau erfolgte hier von beiden Seiten der Brücke aus mit zwei auf Stahlträgern laufenden Kranen,
so dass die beiden Enden etwa in der Mitte über der für die Schifffahrt freigelassenen Öffnung zusammentrafen. Die Kosten der Brücke wurden von dem Land Mecklenburg und der Provinz Hannover je zur Hälfte getragen.
Sie lagen bei 3,5 Millionen Reichsmark. In den letzten Tagen des 2. Weltkrieges, am 20.4.1945, wurde die Brücke zusammen mit der Eisenbahnbrücke durch alliierter Jagdbomber zerstört.

Seit 1992 ermöglicht uns die neue Elbestraßenbrücke als Symbol der Einheit der beiden Deutschen Staaten die Querung der Elbe.

Die Brücke besitzt auch einen Fahrradüberweg. Ein Denkmal zur Geschichte der Straßenbrücke finden Sie am rechten Elbeufer.