Festung & Museum

Das älteste und prägendste Bauwerk der Stadt Dömitz ist die imposante Flachlandfestung. Es ist der einzige vollständig erhaltene pentagonale Festungsbau der Renaissance in Norddeutschland. Und zählt zu den besterhaltenen Flachlandfestungen in Nordeuropa.

Aufgrund ihrer sehr hohen landes- und militärgeschichtlichen sowie kunsthistorischen Wertigkeit kommt der Festung Dömitz eine besondere nationale Bedeutung zu.

Die Zitadelle (im Volksmund Festung genannt) wurde unter Herzog Johann Albrecht I. in den Jahren 1559-1565 errichtet und war lange Zeit ein starker militärischer Punkt zur Sicherung der mecklenburgischen Landesgrenze. Im 18. Jahrhundert errichtete man in der Festung ein Stock- und Tollhaus, später die Landesstrafanstalt. Der bedeutendste niederdeutsche Dichter, Fritz Reuter, verbrachte das letzte Jahr seiner „Festungstid“ (1839-1840) auf der Festung Dömitz. 

Seit dem Jahr 1895 unterliegt die Festung einer zivilen Nutzung. Von 1953 an beherbergt sie ein Museum u.a. zur Stadt- und Festungsgeschichte.

Heute ist die Festung jährlich für mehrere tausend Besucher ein interessantes Ausflugsziel.

Hauptwache

In der historischen Hauptwache befinden sich Ausstellungen zu Fritz Reuter sowie Festungs- und Stadtgeschichte.

Sie erhalten einen Einblick in die Entwicklung und Bedeutung der Festungsstadt Dömitz vom 16. bis ins 19. Jahrhundert.

Folgen Sie den Spuren des bedeutenden niederdeutschen Schriftstellers Fritz Reuter. In der heutigen Hauptwache verbrachte er einen Teil seiner Festungshaft. Über diese Zeit schrieb Reuter in dem Buch „Ut mine Festungstid“.

Im Erdgeschoss ist eine ständige Ausstellung zu seinem Leben, Haftzeit und zum literarischem Wirken des Schriftstellers eingerichtet.

Im Obergeschoss befindet sich ein Studienzimmer zu Forschungszwecken im Bereich der niederdeutschen Literatur.

Des Weiteren findet sich im Erdgeschoss eine Galerie, in der regelmäßig Arbeiten regionaler und überregionaler Künstler zu sehen sind.

Fritz Reuter, geboren 1810 in Stavenhagen, war schon zu Lebzeiten ein bekannter und beliebter Schriftsteller. Durch seine Art zu schreiben, gesellschaftskritisch humorvoll die Missstände seiner Zeit darzustellen, sprach er den einfachen Menschen aus dem Herzen. Durch sein Wirken wurde Plattdeutsch von der bloßen Mundart zum literaturfähigen Idiom.

Im September 1862 erschien sein Roman „Ut mine Festungstid”. Ein autobiographischer Roman, den Reuter in der Zeit des Höhepunktes seines schriftstellerischen Schaffens schrieb und 1862 im Hinstorff Verlag Rostock erschien.
Reuters literarisches Werk hat sicher dazu beigetragen, dass die Stadt weit über Mecklenburgs Grenzen hinaus bekannt geworden ist.

Im Mittelpunkt der Schilderung steht der triste Alltag im Gefängnis, den Reuter mit Hilfe seiner mit gefangenen Kameraden bewältigte. Heitere Episoden und Erlebnisse lassen großteils die Bitterkeit vergessen, die Reuters Haftzeit ausgemacht haben.

Wegen Beteiligung an den burschenschaftlichen Unruhen seiner Zeit musste er sieben Jahre Haft in verschiedenen Festungen verbringen. Vom März 1839 bis August 1840 verbrachte Fritz Reuter seine Festungshaft in Dömitz, bevor er amnestiert wurde. Heute wissen wir, dass das wohl der angenehmste Abschnitt seiner Haftzeit gewesen ist. (Wenn man in einer Haft von angenehm sprechen kann.) Zumal für Reuter keine „Zelle“ hinter Gittern, sonders ein ganz normales Zimmer im Gebäude der Hauptwache der Festung zur Verfügung stand und er sogar ein Auge auf die Kommandantentochter geworfen hatte.

Im Jahr 1958 wurde eine Fritz-Reuter-Gedenkstätte auf der Festung Dömitz – zur Erinnerung an seine „Festungstid“ sowie 2010 eine Ausstellung in der Hauptwache eingerichtet. Die Gedenkstätte ist aktuell nicht zugänglich.

Die Benennung des Gebäudes ist seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts überliefert.

Einst befanden sich an der nördlichen Giebelseite des Hauses Wachstuben, das Wachlokal und eine Arrestzelle. In der Hausmitte und am südlichen Hausgiebel waren Wohnungen für Offiziere und Festungsbedienstete eingerichtet.

In der oberen Etage befanden sich Soldatenquartiere, bis 1859 ein Betsaal und Zellen für Festungssträflinge.

Fritz Reuter, Mecklenburgs bedeutendster niederdeutscher Schriftsteller verbrachte hier von 1839 – 1840 das letzte Jahr seiner Festungshaft.

Die heutige Form erhielt das Gebäude in den Jahren 1859 – 1865.

Vor und nach dem Zweiten Weltkrieg diente es als Wohnhaus.

Zeughaus


Das ehemalige Zeughaus der Festung zeigt in der oberen Etage Ausstellungen zur Grenzgeschichte, den Dömitzer Elbbrücken und zur Hafengeschichte.

Das Erdgeschoss beherbergt die UNESCO-Biosphärenreservat – Dauerausstellung “Mensch und Biosphäre – gestern, heute, morgen” sowie weitere temporäre Sonderausstellungen zum Thema.

Im romantischen Trauzimmer des Zeughauses bietet das Standesamt Eheschließungen an, ebenso auf der Bastion Drache.

Das Zeughaus befindet sich an der nordwestlichen Seite der Bebauung im Hof der Festung. In seiner jetzigen Form und Größe wurde es Ende des 17. Jahrhunderts errichtet. Im Zuge der Festungssanierung von 1859 bis 1865 erhielt das Gebäude sein heutiges Aussehen. Es diente zur Lagerung, Pflege und Verwaltung der Waffen und der militärischen Gerätschaften der Festung.

Im 18. Jahrhundert wurden Teile des Gebäudes zum Zucht- und Irrenhaus umgebaut, um Gefangene des Festungsstockhauses  mit aufzunehmen. Nach der Verlegung des Zucht- und Stockhauses von der Festung in andere Orte des Landes wurden Wohnungen und bis 1880 auch ein Großherzogliches Amt im Zeughaus eingerichtet. Nach Aufhebung der militärischen Nutzung 1894 wurde das Zeughaus vollständig zu einem Wohngebäude.

In den 1940er Jahren stellte die Stadt Dömitz das Haus Familien zur Verfügung, die ihre Wohnungen durch die Kriegsereignisse verloren hatten. Bis Mitte der 1990er Jahre wurde das Gebäude als Wohnhaus genutzt.

Seit 1998 befindet sich ein Informationszentrum des UNESCO-Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe-
Mecklenburg-Vorpommern im Zeughaus.

Besuchen Sie das UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Mecklenburg-Vorpommern in Dömitz.

Das im April 2013 neu eröffnete Informationszentrum bietet Ihnen auf jeden Fall interessante neue Einblicke über das globale Netzwerk der Biosphärenreservate bis hin zu den Besonderheiten des Elbetals.

Im ZEUGHAUS auf der Festung Dömitz erwartet Sie eine Ausstellung unter dem Motto “Mensch & Biosphäre – gestern, heute, morgen”, die das vorhandene Museum in der Festung thematisch ergänzt.
In der ca. 100 qm großen Ausstellung, die durch eine Wechselaustellung ergänzt wird, können Sie erfahren, was die Idee der Biosphärenreservate ist, wie sie funktionieren und was das länderübergreifende, von der UNESCO seit 1997 anerkannte Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe alles zu bieten hat.Es geht einmal die Elbe längs, es gibt Einblicke in typische Lebensräume und deren Arten, Denkanstöße und Mitmachangebote. Und vielleicht werden Sie diesen oder jenen Gedanken mit nach Hause nehmen über uns Menschen als Teil der Natur.

Wir wünschen Ihnen schon jetzt viel Freude beim zukünftigen Besuch der Festung Dömitz und Ihrem Ausstellungsrundgang sowie einen schönen Aufenthalt im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe!

Kontakt:
Biosphärenreservat Schaalsee-Elbe
Wittenburger Chaussee 13
19246 Zarrentin am Schaalsee
 0385 588 63100
poststelle@bra-schelb.mv net.de
www.elbetal-mv.de

Blockhaus


Das Blockhaus diente der Infanterie, um aus sicherer Stellung heraus die Anlage der Bastion Held und den angrenzenden inneren Festungsbereich zu verteidigen. An den Schießscharten standen einst die Schützen. Die etwa 90 Zentimeter dicke Raumdecke schützte die Soldaten vor dem Beschuss mit Mörsergranaten.

Nach Aufhebung der militärischen Nutzung und dem Abzug des Militärs wurde auch das Blockhaus für zivile Zwecke umgebaut und als Stall für Tiere sowie Heizmaterial genutzt.

Im Rahmen der Sanierung wurden die militärhistorischer Details wiederhergestellt. Heute dient das Gebäude als Ausstellungsbreich. Zu sehen ist eine Dokumentation zu Sanierungsprojekten und zur Stadtgestaltung in Dömitz.

Remise

Die Kommandantenremise hatte die Funktion eines Stallgebäudes. Es war vorrangig für den Festungskommandanten bestimmt. Darin befanden sich seine Pferde und Kutschen sowie andere Haustiere. Weitere Räume der Remise dienten der Lagerung und Bevorratung. Auch mit der zivilen Nutzung der Anlage blieben die Tierställe und Lagerräume erhalten.

Aktuell wird die Remise als Ausstellungsfläche genutzt. Ein Kolonialwarenladen ist zu sehen, wie er für die Versorgung der Bevölkerung in kleinen Städten typisch war. Die Sammlung zeigt Exponate aus den Jahren 1890 bis 1930.
Zudem dient das Gebäude als Depot für große Museumsexponate.

Kommandantenhaus


Sobald Sie durch den Festungstunnel treten, trifft der Blick auf ein imposantes Gebäude – das Kommandantenhaus.

Das Kommandantenhaus der Festung ist neben der Festungsanlage, den Bastionen und Befestigungsanlagen das wichtigste Einzelbauwerk innerhalb des Areals.

Es ist das größte und höchste Gebäude der Festung. Der markante Bau enthält noch Gebäudeteile einer mittelalterlichen Burg, auf deren Grundmauern die Renaissancefestung errichtet wurde. Ursprünglich als fürstliches Schloss genutzt, diente es später als Sitz der Festungskommandanten.

Nach Abzug der Garnison erfolgte eine zivile Nutzung. Von 1936 bis 1942 nutze es der Reichsarbeitsdienst als Wohnraum. Am Kriegsende, im Mai 1945 bot das Haus Wohnraum für Vertriebene und Flüchtlinge. 

Ab 1953 fand das Heimatmuseum der Stadt Dömitz hier seinen Platz.

Seit 2017 ist das Kommandantenhaus geschlossen. Es besteht eine akute Gefahr für die Standsicherheit des Bauwerks und somit die Gefahr des Totalverlusts. Das Gebäude musste geräumt werden. Ein Großteil der Ausstellungen ist in den anderen Häusern der Festungsanlage zu besichtigen. 

Die Stadt Dömitz als Besitzerin der Anlage bemüht sich um Gelder für den Erhalt des Kommandantenhauses. Jeder Euro zählt!